Mittwoch, 11. April 2012

Google+ Redesign

heute hat uns Google mit einem Redesign von Google+ überrascht.

Vor 3 Wochen hatte ich einen Blogbeitrag geschrieben, wo google+ nicht gut abgeschnitten hat. Anscheinend hat google seit einiger Zeit schon auf das neue Design hingearbeitet und hat deswegen eher weniger neue Features für das alte Design gebracht. Aber schauen wir mal:

der neue Newsfeed

Was auffällt, die gesamte Navigation wurde an die linke Seite gebracht und lässt sich jetzt einfach ordnen. Einfach das gewünschte Icon an die Stelle ziehen ,an der man es haben möchte, und schon ist es dort. 
So kann man schnell die meistgebrauchten Icons nach oben ziehen: bei mir Profil und Seiten. 



Was weiters auffällt: auf breiteren Bildschirmen bleibt auf der rechten Seite recht viel weiße Fläche... sieht nicht gerade berauschend aus... auf kleineren Bildschirmen fällt das allerdings nicht so stark auf. Eventuell bietet sich der Platz ja für extra Apps, bzw. zumindest deren Icons an.

Falls man mehr als 3 Seiten betreut, braucht man ab sofort einen Klick mehr um auf alle Seiten zu kommen, da nur noch die ersten 3 Seiten angezeigt werden. Mit Klick auf "Seiten" kommt man dann zu einer Übersicht, wo man alle auswählen kann. Hat mir davor besser gefallen.

so sieht das neue Profil aus

nicht nur der Newsfeed hat eine Überarbeitung bekommen, auch das Profil passt sich an das neue Design an. Was als erstes auffällt: sieht ja aus wie bei Facebook. Hier bietet google+ jetzt Platz für ein Foto. ich nenne es mal Titelfoto ;-) 

Die Abmessungen für das Titelfoto betragen min. 940 x 180. 

Man kann sich allerdings entscheiden, ob man die alte Aufteilung mit den 5 Fotos so belassen möchte oder nicht. Daher gibt Google einem hier mehr Designauswahl als Facebook, wobei mir persönlich das Profilfoto zu stark in den Vordergrund gerückt ist und im Prinzip das ganze Profil dominiert. 

Auch hier gibt es den nicht genützten weißen Bereich rechts vom Profil....

Die "Kreis" Seite hat sich nicht geändert und bleibt so wie sie ist

Neu hinzu kommt die "Entdecke" Seite

Die zeigt an, was gerade "In" ist. So scheinen Angesagte Beiträge auf, die aktuell eine hohe Interaktion aufweisen, sowie Neuigkeiten über google+

Fotos werden auch etwas prominenter dargestellt, hier mal ein Vergleich vom alten und vom neuen Design:

Fazit: das Redesign gefällt mir eigentlich ganz gut, ich denke allerdings, dass es noch nicht ganz ausgereift ist und sich zu stark an Facebook orientiert. 

Die größten Kritikpunkte an google+ bleiben allerdings auch nach dem Redesign stehen: 
  • keine Vanity URL´s+
  • Keine APP´s
  • wenig Interaktion (bei 1600 Leuten in meinen Kreisen gab es 10 Minuten nach einem Umfrageposting keinerlei Reaktion, bei FB haben weniger Leute ungleich mehr Interaktion geschafft)
  • keine wirklichen USP´s gegenüber Facebook


Wie findet ihr das neue Design? gelungen oder nicht?


kurzes Update: hier findet ihr noch die aktuellen Bildergrößen auch:





Mittwoch, 28. März 2012

2 neue Killerfeatures für google+?

Google+..... ja... wie fange ich an... also.... der folgende Blogbeitrag dreht sich über Google+.
So weit so gut, das waren die positiven Sachen eigentlich schon. Nein, ganz so schlimm ist es nicht, aber fangen wir mal an:

Wie The next Web berichtet bringt Google+ (endlich) zwei neue Funktionen. sind es Killerfeatures, die Facebook endlich Konkurrenz machen, sind es Features die Google+ endlich eine Daseinsberechtigung geben? Antwort ist kurz und knapp: NEIN. Google+ bringt 2 Features, die man eigentlich für ein soziales Netz vorraussetzen kann.  Vanity URL´s soll es endlich geben und zusätzlich bringt Google die Kommentarbox, die wir schon von Facebook kennen. So richtig begeistert bin ich darüber nicht.

Klar, Vanity URLs sind toll, aber eigentlich hätten die gleich zu Beginn von google+ bereitstehen müssen. Erst nach 10 Monaten am Markt jetzt dieses Feature zu bringen ist schon fast peinlich für einen Konzern wie google. Aber ok, jetzt kann man sich dann endlich die Adresse seines Google+ Profil ohne Probleme merken. Nur, will man das?
Im Durchschnitt verbringt ein User auf Google+ 3 Minuten im Monat. Das ist weniger als ich für diesen Beitrag brauche. Ich sehe das auch an mir selbst, wenn man die geöffneten Tabs anschaut - Pinterest, Twitter, Facebook, ORF, Futurebiz, Blogger. Das wars. An den Gedanken Google+ zu öffnen bin ich gar nicht erst gekommen, da dort so gut wie keine Interaktion passiert... (ich höre schon die google+ User aufschreien)

Das andere Feature: Kommentarbox. Da werden sich Websites überlegen müssen, ob sie die FB Box oder die von google+ einbauen wollen. Beide auf einmal wäre zuviel. Rein logisch betrachtet müssten die Unternehmen die FB Box nehmen, da diese wesentlich mehr Reichweite hat. Was Google mit diesem Feature also bezweckt verstehe ich noch nicht ganz.


so sieht eine aktuelle Google+ Page derzeit aus. was zum individualisieren ist, wurde individualisiert (Profilbild, Fotobildleiste, Infos). Aus. Mehr ist nicht möglich. Wann bringt Google+ endlich ein Feature wo User wirklich sagen könnten: YES, das ist es, darum gehe ich zu Google+, das ist wesentlich besser als Facebook. Doch es kommt nicht. Am Anfang von Google+ habe ich mir noch gedacht, sieht nett aus, mal sehen was passiert wenn noch mehr Features kommen. Aber seit 10 Monaten kamen: private Nachrichten, Unternehmensseiten,... mehr fällt mir jetzt nicht ein. euch?

das aller aller einzige Feature das ich derzeit wirklich gut finde, sind die Hangouts (wobei ich noch nie eines gemacht habe, was wiederum vom Nutzen zeugt ;-) )

was wünscht ihr euch für google+? 
auf meiner Wunschliste  (eigentlich Liste von Features die ich vorraussetze):  ganz oben steht auf jeden Fall mal:
1) Apps
2) User sollen auch an die "Pinnwand" schreiben können. Gut, ist eigentlich eh über Umwege möglich (Nachricht an das Unternehmen), allerdings scheint die Nachricht ja nirgends auf. so sieht es also aus, als wäre die Seite nicht wirklich interaktionsreich. 
3) irgendein wirkliches Killerfeature das mich von google+ überzeugt

Wenn Google weiterhin so herumpfuscht mit dem google+ wird es wohl bald ein weiteres soziales Netzwerk geben, dass google zu Grabe tragen kann. Oder? wo sind die google+ User, ich würde gern eure Meinung dazu hören!



Donnerstag, 22. März 2012

Facebook vs Twitter vs Google+

Unternehmensseiten in sozialen Netzen. Ein Thema das jeden interessiert, oder? Doch wo sollte Zeit investiert werden, wo nicht ganz so viel und wo gar nicht? oder lieber gleich viel Zeit in alle Netze stecken?

Um das zu beantworten habe ich die Seiten von Coca Cola unter die Lupe genommen. Fangen wir also gleich mal mit der Google+ Seite an:

so sieht sie aus, etwas unspektakulär, knapp 500.000 Leute haben Coca Cola in ihren Kreisen. Mehr kann man hier auch schon nicht sehen, Google+ bietet hierfür einfach nicht mehr an. Was ich finde, ein sehr großer Nachteil von Google+ im Gegensatz zu den anderen Netzen. Keine Willkommensseiten, keine anderen Tabs die den Usern Zusatz Content liefern, Gewinnspiele sind nur äußerst schwer zu veranstaltet, bzw. gar nicht, da Google+ Gewinnspiele in Postings verbietet. Also wo dann? Hier sieht man außerdem gleich das Posting das später noch analysiert wird.

Als nächstes schauen wir uns mal die Twitter Seite von Coca Cola an.

Diese Twitterseite erkennt man schon von weiten. Das CI Ist hier sehr gut umgesetzt und durch das Rot im Hintergrund wirkt die Seite wie aus einem Guss. Dass es sich dabei um eine Twitterseite handelt sieht man erst auf den zweiten Blick. 51.000 Tweets und über 500.000 Follower sprechen von einem regen Austausch auf dem Kanal. Auch hier ist das Posting prominent platziert. 

Als letztes noch die Facebook Seite:

durch das Titelbild kommt natürlich auch das CI gut zur Geltung, allerdings kann man nicht, wie bei Twitter, den Hintergrund ändern, so hört das Rot schon unter dem Titelbild auf. Was jedoch auffällt, Coca Cola hat die gesamte Firmengeschichte in die Timeline integriert, man kann also bis zur Gründung der Firma durchscrollen. Mehr als 40 Millionen Fans sprechen hier für sich. Zusatz Content ist hier gut integriert. Auch hier ist das Posting mittels nach oben pinnen prominent platziert.


kommen wir jetzt aber mal zu der Analyse:
das Posting vom 20ten März, aufgefordert wird, dass die User eine Webadresse vervollständigen sollen. Interaktion gab es überall, doch schauen wir mal im Detail:

Google+: 16 +1 und 2 Kommentare, davon eines durch Cola selber
Twitter: 34 Retweets und 4 Favs, die Antworten auf diesen Tweet sind da nicht eingerechnet, die dürften jedoch nochmal einige Hundert sein.
Facebook: 3.352 Likes, 358 Kommentare und 192 mal geteilt

Sieht man sich die absoluten Zahlen an, gewinnt Facebook um Längen. Schließlich gibt es fast 220mal mehr Interaktion auf Facebook als auf Google+.  Aber halt, Coca Cola hat ca 80 mal mehr Fans auf Facebook als auf Twitter und Google+. Rechnen wir das ganze also in Prozent, wieviel Prozent der Fans haben interagiert:

Google+: 18 Interaktionen bei 500.000 Fans
Twitter: 38 Interaktionen (ohne die Antworten) bei 500.000 Fans
Facebook: 3.902 Interaktionen bei 40.000.000 Fans

das entspricht Werten von:
Google+: 0,0036 %
Twitter: 0,0076 %
Facebook: 0,0098 %

man sieht, auch hier ist Facebook vorne, ca 170% mehr Interaktion als auf  Google+, und auch noch 28 % mehr als bei Twitter. 

Das Verhältnis von Google+ zu Facebook hatte ich erwartet. Das Twitter jedoch überraschend gut abschneidet, davon bin ich selbst überrascht. Wie seht ihr das?

Montag, 19. März 2012

Pinterest

Pinterest? eine Mischung aus Pinnen und Interest!

was ist das genau? man kann sich das wie mehrere große Korkwände (Boards genannt) vorstellen auf denen man Bilder/Grafiken etc. drauf pinnt. Das ganze im öffentlichen Raum, so dass jeder diese gepinnten Sachen anschauen kann. 

So, angemeldet ist man schnell (wenn man eine Einladung bekommt). Pinterest zeigt einem dann gleich auch an, wer von seinen Facebook Freunden schon angemeldet ist, so kann man schnell einigen Leuten folgen. Ja, auch hier gibt es das bekannte Following, wobei man auch nur einzelnen Boards von der Person folgen kann.

so sieht sie aus, die Hauptseite von Pinterest, hier werden chronologisch die letzten Pins derjenigen aufgezeigt, denen man folgt. Es besteht hier die Möglichkeit zu Kommentieren, zu Liken oder auch zu repinnen.

das eigene Profil zeigt die einzelnen Boards die man schon angelegt hat, außerdem zeigt es ein paar Kontaktmöglichkeiten,etc.



mehr kann Pinterest eigentlich im Moment nicht! Was macht also die Faszination aus, dass Pinterest derzeit wie kein anderes Netzwerk wächst? Gute Frage....
Beim ersten Testen habe ich mich noch gefragt, wozu das gut sein soll, schließlich kann man seine Fotos auch auf Facebook/Twitter/Google+ veröffentlichen, wozu also noch ein Netz das Zeit frisst?

Mittlerweile bin ich aber auch dem Pinterestfieber erlegen ;-) warum das so ist? weiß ich auch nicht wirklich, es macht einfach Spaß Fotos zu pinnen, die man irgendwo findet, die man  selbst gemacht hat und zu schaun wie sie bei den anderen Usern ankommen. Ich hab seit dem Wochenende knapp 80 Bilder und Fotos gepinnt, bei den anderen Netzen würden mich meine Freunde fragen ob ich blöd bin, dass ich sie mit soviel Fotos zuspamme, hier bei Pinterest ist das allerdings kein Problem, schließlich geht es hier um das Pinnen von Fotos.

Die Zeit wird zeigen, ob Pinterest nur ein kurzer Hype ist, oder ob es sich auch längerfristig halten wird. Ich glaube, dass noch irgendwie das eine oder andere Feature fehlt, einfach nur Fotos zu pinnen könnte auf Dauer zu wenig sein, um die User wirklich bei Laune zu halten.

Wer jetzt noch eine Einladung haben möchte, soll einfach ein Kommentar hier unten hinterlassen.




Dienstag, 13. März 2012

www.sanktonlein.at

seit kurzem gibt es ein neues soziales Netz in Österreich - www.sanktonlein.at

"noch eines?" werden jetzt die meisten fragen! ja, ich auch, ich habs aber mal getestet.

beim anmelden gleich der erste Kritikpunkt von mir "bua oder madl"? ich komm aus wien und bezeichne mich sicher nicht als bua (vor allem weil ich auch scho aus dem bua - alter rausgewachsen bin). Aber gut, was tut man nicht alles um ein Netzwerk zu testen, bin ich halt für die Zeit ein Bua!

Begrüßungsbildschirm... etwas unübersichtlich am anfang... was auffällt, in St. Onlein hat man gleich zu beginn 8 Freunde! aha? kenne ich aber gar nicht (gut, bis auf Matthias Euler Rolle, den ich schon kenne, aber auch nicht persönlich).

Man kann die Kontakte in 3 Kategorieren einteilen: Intimi, Freunde und Kontakte! demzufolge kann man auch Beiträge nur für diese Gruppen freigegeben. Gut gelöst (auch wenn der Begriff "intimi" bisschen seltsam ist! 


nach dem Testposting fällt auf: der Dialekt zieht sich weiter. "Find´ ich gut" oder "ned so meins"!  Hier gibt es also ein "gefällt mir nicht". finde ich nicht gut, das lädt viel zu sehr zum mobben ein. 
Außerdem fordert es meine Freunde (bei 2500 Accounts derzeit nicht so viele also) auf, ihren Senf abzugeben... klingt alles irgendwie viel zu klischeehaft. Auch kann man andere User, egal ob man mit ihnen befreundet ist oder nicht, ala gruscheln auf sich aufmerksam machen (zuzwinkern, schulterklopfen, flirten).

was gut gelöst ist, ist die Möglichkeit für jede der Privatsphären Gruppen ein eigenes Profilbild hochzuladen. so kann man ein Partyfoto für seine Intimis einstellen und ein seriöses für seine Geschäftspartner. Gut gelöst, Pluspunkt.

 Für Unternehmer gibt es natürlich auch die Möglichkeit Seiten anzulegen - Kostenpunkt 4,99 Euro pro Monat, wobei die ersten 6 Monate kostenlos sind. Diese schauen im Prinzip genaugleich aus, wie die Profile, und es besteht, soweit ich gesehen habe, auch keine Möglichkeit Apps zu integrieren.

 Außerdem gibt es eine Zeitung, was der Sinn dahinter ist, weiß ich noch nicht wirklich, da es sehr gute Online Medien in Österreich gibt... 


Fazit: ein paar gute Ideen sind dabei (Profilfoto für unterschiedliche Gruppen), aber im großen und ganzen überzeugt mich das Netzwerk nicht, es erinnert viel zu sehr an eine Teenie-Singleplattform. Und ob man mit dem Angebot die Buaben und Madln aus Österreich erreicht bezweifle ich.

Mittwoch, 7. März 2012

Anteil von Facebook Accounts gemessen an der österreichischen Bevölkerung

Nachdem ich das Diagramm jetzt schon längere Zeit nicht mehr aktualisiert hatte, wurde es mal wieder Zeit, es auf den neuesten Stand zu bringen.

Die Zahlen beziehen sich zum einem auf das Facebook Werbeanzeigen-Tool, zum anderen auf die Statistik Austria (Zahlen von 1.1.2010).




was man gut sieht, dass es bei den 14 - 20 jährigen zum Teil die Facebook Accounts schon die Bevölkerung überholt haben. Zum einen ein gutes Zeichen dafür, dass es Fake Accounts gibt, zum anderen darf man natürlich nicht sicher sein, dass jeder User sein richtiges Alter angibt. Außerdem schreibt Facebook selber, dass die Zahlen aus dem Werbeanzeigen.-Tool jeweils nur eine Schätzung ausgibt.

Was man auf jeden Fall sagen kann: Facebook ist aus der jungen Zielgruppe nicht mehr wegzudenken.
Der Durchschnittsuser ist mitterweile knapp 29 Jahre alt (im Juli 2010 war dieser Wert noch bei 27,2 Jahren).

Waren vor knapp 2 Jahren "erst" 36 % der österreichischen Bevölkerung auf Facebook vertreten, sind es mittlerweile fast 48 %. Das entspricht eine Steigerung von 33 % innerhalb dieser 2 Jahre. 

War die 50+ Zielgruppe im Juli 2010 noch nicht wirklich stark vertreten (Schnitt von 6 % zwischen 50 - 64), haben inzwischen 12,5 % der 50-64 jährigen einen Facebook Account. Das entspricht einer Steigerung in den beiden Jahren von über 100 %. So kann man sagen, dass diese Zielgruppe die am stärksten Wachsende auf Facebook ist. 

Wer nähere Details möchte, kann sich jederzeit melden.



Sonntag, 4. März 2012

„Ich nehme an, ich kann abservieren?“


Die üblichen Erlebnisse mit Gutscheinplattformen oder eine tragische Ausnahme, die die Regel doch irgendwie bestätigt?




Hier und da hört man Gutes, hier und da aber auch Schlechtes über Gutscheinplattformen. Manch einer geht das Risiko dann doch ein, weil die „Deals“ einfach zu verführerisch klingen. Und vor drei Wochen hatte Seppi doch erzählt, dass er mit seinem Gutschein ein echtes Schnäppchen gelandet hatte, 78% gespart, toll. Dass Regina mit ihrem 51%-Deal nicht so glücklich war, diese Geschichte ist schon wieder in weite Ferne gerückt.


Und auch dieser Deal von Groupon Wien klang wirklich verführerisch:


„Cooler Sound und köstliche Cuisine: Hier stehen die Top-DJ’s nicht nur an den Turntables, sondern auch am Herd - Einmalig in Wien veranstaltet die chillige Bar jeden Donnerstag die populäre Eventreihe „Kochen mit Hirn““


Der Gutscheintext versprach ein köstliches 3-Gänge Menü im Rahmen einer tollen Party bei Lebemann und Hirn im 6. Bezirk in Wien. Die genauen Konditionen klangen simpel:


„Gilt für ein 3 Gänge Menü inkl. Eintritt für eine oder zwei Personen, Wähle deine Option beim Klick auf Jetzt kaufen!, Option 1: 3 Gänge Menü inkl. Eintritt für eine Person um 24 statt 56 €, Option 2: 3 Gänge Menü inkl. Eintritt für zwei Personen um 45 statt 112 €“


Toll also, drei Gänge für zwei Personen um 45 Euro. Und der Normalpreis, so las sich heraus, 112 Euro, das ist ja ein echtes Schnäppchen! DJs kochen, das ist ungewöhnlich, da wird man sicher einen schönen Abend verbringen.


Das tolle an diesen Gutscheinplattformen ist ja, so ein Gutschein ist schnell gekauft. Zu schnell vielleicht.


Die Bedingungen sahen eine Reservierung per E-Mail vor, also schrieb ich eine E-Mail an Lebemann und Hirn mit der Bitte um Reservierung für zwei, Angabe der Gutscheinnummer und dem Hinweis, dass eine der beiden Personen kein Fleisch isst.

Wie ging es dann weiter?
Ich lud einen guten Freund, dem ich ohnehin noch ein Essen schuldig war, ein, mit mir zu kommen. Der Rest des Abends ist Geschichte. Die ich hier in Form der Beschwerde wiedergeben möchte, die zunächst an Groupon, in weiterer Folge aber auch an Lebemann und Hirn direkt ging. Natürlich hätte ich bei Groupon auch anrufen können. Und dem Unternehmen im Rahmen ihrer Mehrwertnummer noch mehrere Euro extra zukommen lassen. Nein, dann lieber eine E-Mail:

„Ich habe natürlich den Gutschein für 2 gekauft und mich auf eine tolle Veranstaltung gefreut. Ich habe drei Wochen im Voraus gleich reserviert.
Auf der Webseite von Lebemann und Hirn kann man nachsehen, welche DJs zum Event kochen sollen.
Bis zum allerletzten Tag stand dort für das entsprechende Datum "To be announced"
Ich dachte mir also: Toll, ein Überraschungs-DJ. Das wird lustig.

Dann kamen wir in dem Lokal an.

Wir waren die einzigen Gäste.
Erst haben wir uns nichts dabei gedacht, weil das Event laut Info um 21 Uhr losgehen sollte und es war ja erst 20:40.
Auf den Tischen war eine wunderbare Dekoration. Jeder Tisch war mit einem Bierglas geschmückt, in dem ein verwelkter Bambus stand. Das ist kein Witz, ich hätte jeden einzelnen Bambus schon vor Wochen entsorgt, wenn der so aussieht wie die dort alle ausgesehen haben. Aber gut, über Dekorations-Geschmack lässt sich wohl streiten.
Um 21:00 war sonst noch niemand da.

Bei der Getränkebestellung habe ich gefragt, ob eh eines der beiden Menüs, so wie ich es per E-Mail bei der Vorreservierung bestellt hatte, vegetarisch sei. Daraufhin ist die Kellnerin entsetzt in die Küche gestürzt und mit den Worten wiedergekommen, das hätte ich bei der Reservierung bekannt geben müssen. Hab ich ja, sagte ich und hatte sogar die Mail dabei. Daraufhin hieß es, das hätten sie wohl vergessen und sie lassen sich was einfallen.
Um etwa 21:10:
Immer noch alle Tische leer. Das DJ-Pult war auch leer, dafür wurden wir von überlauten Clubsounds beschallt, die einem Club Couture alle Ehre gemacht hätten.

Uns wurde ein Teller mit Besteck mit Plastikgriff vorgesetzt.
Um etwa 21:15 wurde uns ein Salat serviert.
Mein Freund bekam einen Blattsalat mit Cocktailtomaten und ein paar Scheiben Entenbrust.
Ich bekam einen Blattsalat mit Cocktailtomaten und einem Toast mit Schmelzkäse.

Ich habe mir noch nichts dabei gedacht, der Salat war ganz okay und ich dachte mir, es ist ja nur die Vorspeise.

Zur Hauptspeise bekam ich mehr als einen Teller vorgesetzt, auf dem ein riesiger Klecks von einem giftgrünen Brei sofort ins Auge stach. Daneben thronte ein einzelnes verbranntes Spiegelei auf einer schwarzen Masse, die auf den ersten Blick undefinierbar war, sich auf den zweiten Blick dann als komplett verbrannter Zucchini herausstellte. Und daneben lagen einige Karottenstreifen.
Ich bin niemand, der heikel ist. Im Gegenteil, solange es kein Fleisch ist, esse ich eigentlich alles. Aber dieser Teller sah so widerlich aus, dass mir sofort schlecht wurde.

Mein Freund bekam etwa 5 Minuten später einen Teller, auf dem ebenfalls ein Klecks dieses giftgrünen Breis war. Darauf wiederum thronte eine dünne Scheibe Schweinefleisch und darauf waren einige Karottenscheiben geknallt. Das ganze schwamm in einer Wasser-Fett-Mischung.

Ich war mehr als entsetzt und bin sofort zur Kellnerin gegangen, um sie zu fragen, ob sie das wirklich ernst meinte mit dem Essen. Ich erklärte ihr, dass ich für ein Essen, für das ich normalerweise pro Person 56 Euro zahle keinen giftgrünen Babybrei mit verbranntem Gemüse erwarte.
Daraufhin hat sie den Lokalbesitzer geholt, der mir erklärt hat, er würde an diesem Essen nur 17 Euro pro Person verdienen und das sei dieses Essen allemal wert. Zumal er es ja kochen und zubereiten müsse und dafür auch Ausgaben hätte.

Ich erklärte ihm, dass ich einen Gutschein gekauft habe für ein DJ Koch Event. Dass hier weit und breit kein DJ sei, dass von Event daher schon mal keine Rede sein könnte. Dass ich hier ein Essen erwarte und ein Erlebnis, das 112 Euro zumindest annähernd gerecht wird und dass das Essen, das mir hier vorgesetzt wurde nicht mal 10 Euro wert sei. Daraufhin hat er mir gesagt, er könne nichts dafür, das sei die Schuld von Groupon und ob er abservieren kann.
Ich habe ja gesagt, woraufhin er die fast unberührten Teller abserviert hat, in der Küche das Licht ausgeschaltet hat und wieder gegangen ist. Mein Freund fragte ihn im Vorbeigehen, was denn mit dem dritten Gang sei, für den wir ja auch gezahlt haben. Daraufhin ist er wieder in die Küche gegangen, kurze Zeit später wieder rausgekommen und hat uns zwei Trinkgläser mit etwas Vanilleeis hingestellt.

Wir haben daraufhin unsere Sachen gepackt, die Getränke gezahlt und sind gegangen.“

An Groupon schloss die Nachricht mit der Bitte um Retournierung des Geldes. An Lebemann und Hirn mit der Bitte um Klärung und Lösung des Problems, nachdem bei der Beschwerde vor Ort niemand bereit war, auf mich einzugehen. Und jeweils natürlich mit meinem Namen.

Das Feedback der Unternehmen
Spannend nun die Reaktionen, die folgen.

Von Groupon erhielt ich die folgende Antwort:

„vielen Dank für Ihre Nachricht.

Wir bedauern, dass Ihre Erfahrungen mit diesem Angebot so unerfreulich waren. Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten. Selbstverständlich sind auch wir daran interessiert, dass unsere Kunden mit den angebotenen Dienstleistungen ausschließlich positive Erfahrungen machen.

Leider haben wir jedoch auf die Leistungserbringung vor Ort keinen Einfluss. Die in einem Gutschein verbriefte Leistung erbringt der jeweilige Partner gegenüber dem Kunden im eigenen Namen und auf eigene Rechnung. Daher ist es immer wichtig, dass die Kunden bereits vor Ort Ihre Beschwerde direkt dem Partner gegenüber äußern, damit dieser die Möglichkeit hat, zu reagieren.

Da uns Ihre Zufriedenheit sehr am Herzen liegt, bieten wir Ihnen an 6 € auf Ihren Grouponaccount gutzuschreiben. Dieses Guthaben wird Ihnen für 12 Monate zur Verfügung stehen.

Dazu benötigen wir jedoch eine kurze Bestätigung von Ihrer bei uns registrierten E-Mailadresse.

Wir hoffen das Ihre zukünftigen Deals Ihre Erwartungen voll erfüllen. Für eventuell auftretende Fragen oder weitere Informationen, antworten Sie uns auf einfach diese E-Mail.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Wandler“

Gut dachte ich mir, dass kann es doch nicht sein. Wer ist denn nun, so fragte ich, Schuld an diesem Erlebnis und an wen soll ich mich denn jetzt wenden? Darauf die Antwort:

„vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass laut unseren AGB Herausgeber der Gutscheine und Schuldner der in den Gutscheinen angegebenen Leistungen oder Waren allein die jeweils angegebenen Partner sind, die diese Leistungen auf eigenen Namen und auf eigene Rechnung erbringen, weshalb Groupon gegenüber dem Kunden für Pflichtverletzungen des Partners bei der Leistungserbringung nicht haftet. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihren Anspruch direkt beim Leistungserbringer einfordern.

Wir haben aber vollstes Verständnis für Ihre Unannehmlichkeiten und für die bei Ihnen entstandene Unzufriedenheit. Daher bieten wir ihnen gerne erneut die Gutschrift in Höhe von 6,00 € auf Ihrem Groupon Kundeaccount an. Bitte haben Sie Verständnis dafür. dass darüber hinausgehende Forderungen nur direkt bei unserem Partner einzufordern sind.

Bitte teilen Sie uns mit, ob wir die Gutschrift für Sie durchführen können.

Für eventuell auftretende Fragen stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Beatrice Malertz“

Aja, so dachte ich weiter. Da haben sie irgendwie Recht. Immerhin war es ja Lebemann und Hirn, die mir den Abend nicht nur versaut haben, die vor allem auch nicht das gebracht hatten, was im umfassenden Gutscheintext beschrieben wurde.

Also schrieb ich meine Beschwerde an Lebemann und Hirn. Und erhielt am nächsten Tag prompt diese Antwort:

herzlichen dank für ihre kritik

zumindest hatten sie ja ein erlebnis das sie noch immer beschäftigt -

sehr geehrte devilsbabe 
(Anm.: Obwohl ich meinen vollständigen Namen angegeben hatte, wurde der nicht genannt, sondern nur die E-Mail Adresse, von der ich geschrieben hatte) - es tut uns leid sie wohl nicht mehr als gast begrüßen zu dürfen

mfg“

Einsehen nun also keine Spur. Von Seiten des Unternehmens wurde der Deal erfüllt. Dafür nimmt man bei Lebemann und Hirn gerne in Kauf, dass zwei kleine, unwichtige Kunden unzufrieden sind.

Doch wer ist nun wirklich Schuld an diesem Erlebnis? Ist es Groupon, das einem kleinen Lokal einen unlösbaren Deal aufgedrückt hat, den es unmöglich erfüllen konnte oder ist es das Lokal, das sich mit dem Gutschein einfach übernommen hat?
Meiner persönliche Meinung nach hätte Groupon den Deal mit dem Lokal sicher besser abklären können, aber auf der anderen Seite ist es die Verantwortung des Lokals, keine Angebote an Konsumenten zu machen, die sie letztlich ohnehin nicht erfüllen können oder wollen. Meine Ansicht ist auch, dass Groupon keine Schuld daran hat, wie der Lokalbesitzer vor Ort mit meiner Beschwerde umgegangen ist und erst recht hat Groupon keine Schuld an dieser außerordentlich schnippischen Antwort auf meine E-Mail.

Sind solche Deals also immer wie Roulette, das mal schiefgehen kann und mal nicht, weil man ohnehin bei niemandem Beschwerden geltend machen kann, da niemand die Schuld bei sich sucht? Oder haben wir einfach generell zu hohe Ansprüche, die durch allzu reißerisch formulierte Angebote entstehen? Welche Ansprüche hätte man aber an einen Abend, der zwei Personen regulär 112 Euro kostet, wenn man nur den Text der Webseite kennt…?

Bei der Veranstaltung
"Kochen mit Hirn"
hast du jeden Donnerstag bei uns die Möglichkeit dich von DJ´s einmal anders verwöhnen zu lassen
- nämlich kulinarisch !
Jeden Donnerstag ab 21 h zaubern die Plattenakteure dann aus Ihren Töpfen ein drei, vier oder mehrgängiges Menü für dich auf deine Teller !
Das einzige was du dafür tun mußt ist dich per mail an office@lebemann.at bitte bis spätestens einen Tag vorm jeweiligen Termin verbindlich anzumelden.

Eure Meinungen dazu?